So langsam können wir es leider nicht mehr leugnen: die Kürbiszeit beginnt, die ersten Blätter werden rot und gelb und leuchtend an den Bäumen und meine Kinder sammeln jeden Tag auf dem Kita Gelände und auf dem Nachhauseweg Eicheln und Kastanien. Der Herbst steht eindeutig vor der Tür und mit ihm die Erkältungszeit.

Besonders dieser Herbst und Winter, mit den uns sicherlich bevorstehenden Erkältungen, Fieberinfekten, Magen-Darm-Viren und wer weiß was noch alles, macht mir Sorgen, muss ich gestehen. Ja, die Kind-Krank-Tage sind jetzt um 5 weitere erhöht wurden (ich weiß nicht mal, ob das bundesweit oder nur bei uns in NRW der Fall ist), aber ob das reichen wird, wenn Kinder zwar bei Schnupfen, aber bei Husten und Halsweh nicht mehr Kita und Schule besuchen werden?

Wie schaffen wir es als Familie durch Herbst und Winter – möglichst ohne ganz so häufig krank zu werden?

Versteht mich nicht falsch, ich finde es völlig richtig, dass kranke Kinder zu Hause bleiben. Mir geht es aber auch darum, wie wir Eltern diesen Spagat zwischen der Pflege und dem Zuhause bleiben fürs kranke Kind und der Verantwortung für Job und Arbeitspensum wieder einmal schaffen sollen.

Wir haben jetzt zwei Kita-Kinder in zwei unterschiedlichen Gruppen und damit potenziell mehr Viren, Bakterien und sonstige Krankheitserreger, mit denen wir irgendwie die Erkältungszeit überstehen müssen. Und darum, wie Eltern diesen Spagat schaffen sollen, kümmert sich die Politik nach wie vor viel zu wenig (oder eigentlich gar nicht), meiner Meinung nach.

So, und nun genug der Beschwerden über die Politik, die uns #CoronaEltern wieder einmal im Stich lässt. Worüber dieser Artikel eigentlich handeln soll, sind meine Tipps für Hausmittel gegen Erkältungen, damit Kinder und Eltern am besten wieder gesund werden und gute Abwehrkräfte entwickeln können. Gegen Covid-19 wird uns das wohl eher nicht helfen, aber hoffentlich gegen viele andere Erkältungskrankheiten.

Meine 7 Top-Tipps für gute Abwehrkräfte in der dunklen Jahreszeit

1. (Abwarten und) Tee trinken 🙂

Ich trinke gerne Tee und was mir hilft, wenn ich ein Kratzen im Hals oder eine laufende Nase bemerke, ist oft als Erstes ein heißer Tee. Gegen Erkältungen hilft mir Ingwer-Zitronen-Tee und gegen Halsschmerzen Salbeitee (Achtung: Salbei hat eine abstillende Wirkung – für stillende Mamas ist Salbei vielleicht nicht geeignet).

Beides kann man entweder kaufen oder ganz einfach selbst herstellen: Ingwer und Zitrone kaufen, die Zitrone auspressen, ein paar Ingwer-Scheiben dazu und das ganze mit heißem Wasser aufgießen. Salbei haben wir im Garten, davon pflücke ich mir gerne zwischendurch mal ein paar frische Blätter. Und für den Winter trockne ich ein paar der Zweige und gieße mir die Blätter dann ebenfalls als Tee auf. Das ist außerdem nachhaltig und nahezu Zero Waste.

2. Hustensaft selbst herstellen

Dafür gibt es verschiedene Rezepte – ich habe sowohl einen Hustensaft mit gewürfelten Zwiebeln, Salbei, Thymian und Honig (bzw. Agavendicksaft bei Babys) ausprobiert wie auch einen Hustensaft mit Rettich und Honig.

Beim Rettich-Honig-Hustensaft wird ein schwarzer Rettich ausgehöhlt, mit Honig gefüllt und über Nacht abgedeckt ziehen gelassen.

So machst du den Zwiebel-Hustensaft: 1 gewürfelte Zwiebel, 1 EL Thymian, 1 EL Salbei, 1 EL Spitzwegerich mit 250 ml Wasser für ein paar Minuten aufkochen. Das Ganze abkühlen lassen und durch ein enges Sieb in ein Schraubglas pressen und wenn die Flüssigkeit abgekühlt ist, noch 2 EL Honig dazu (alternativ Agavendicksaft für Babys) geben.

Beide Hustensaft-Varianten sind im Kühlschrank etwa eine Woche haltbar. Die Kinder können jeweils einen Teelöffel zwei bis dreimal am Tag davon bekommen. Beide Hustensaft-Varianten sind sehr süß und werden daher von meinen Kindern gern genommen.

3. Zwiebel-Wickel oder eine aufgeschnittene Zwiebeln am Bett

Gute Erfahrungen haben wir auch mit Zwiebel-Wickeln gemacht. Dazu wird die Zwiebel in Würfel geschnitten, leicht erwärmt und kann dann bei Ohrenschmerzen als Zwiebel-Säckchen ans Ohr gelegt werden (am besten fixiert ihr das mit einer Mütze o.ä.) oder als Wickel für die Füße genutzt werden.

Um die ätherischen Öle der Zwiebel zur Befreiung der Atemwege und der Lunge zu nutzen, kann man auch eine aufgeschnittene Zwiebel ans Bett der/des Kranken stellen. Das sorgt dann zwar für recht starke Ausdünstungen im Schlafzimmer, hilft dadurch aber wirklich gut.

4. Erkältungsbad

Erkältungsbäder sind natürlich auch wohltuend und entspannend, besonders wenn man direkt vor dem Schlafengehen badet und sich danach direkt ins warme Bett kuschelt.

Achtung: einige Erkältungsbäder für Erwachsene enthalten manchmal bestimmte ätherische Öle, die für Kinder nicht geeignet sind. Daher verwendet für Kinder bitte nur Erkältungsbäder, die auch explizit für Kinder geeignet sind.

5. Rotlicht

Wenn die Nebenhöhlen zu sind, tut mir eine Rotlicht-Lampe immer gut. Am besten für etwa 10 Minuten auf Kopfhöhe anwenden und die Augen schließen. Unser Aprilmädchen mit ihren zwei Jahren ist dafür noch ein bisschen zu klein und mag gar nicht so lange still sitzen bleiben, aber beim Julimädchen mit 5 Jahren klappt es schon ganz gut und sie mag die Wärme der Lampe gerne.

6. Nasendusche oder Inhalation

Im letzten Winter haben wir uns ein Inhalationsgerät gekauft, nachdem das Julimädchen wochenlang hartnäckigen Husten hatte, gegen den vorher nichts half. Wir sind mehrfach zur Kinderärztin gerannt, die uns aber auch nichts verschrieben hat.

Auf Nummer sicher gehen wollten wir trotzdem, da sie im Winter davor bereits eine Lungenentzündung hatte und wir das gerne vermeiden wollten. Durch nur wenige Male inhalieren wurde der Husten dann tatsächlich spürbar besser.

Eine Nasendusche ist eher für größere Kinder geeignet und ist am unangenehmsten von den bisher genannten Hausmitteln, aber mir hat sie vor allem bei Nasen-Nebenhöhlen-Entzündungen schon öfter geholfen, den ganzen Schleim herauszuspülen, der allein mit Nase putzen niemals heraus gekommen wäre (klingt eklig und ist es auch, ist aber auch sehr hilfreich…).

Sowohl Nasendusche wie auch Inhalator werden mit einer Kochsalz-Lösung verwendet. Dazu könnt ihr entweder die extra dafür vorgepackten Salz-Tütchen in der Apotheke kaufen oder einfach einen halben Teelöffel Kochsalz (ca. 2 Gramm) mit der entsprechenden Menge Wasser vermischen (ein Zero-Waste-Tipp, den ich mal von einem HNO-Arzt bekommen habe).

7. Engelwurzbalsam und Thymian-Myrte-Balsam

Kennt ihr die Produkte der Bahnhofs-Apotheke in Kempten (unbezahlte und unbeauftragte Werbung)? Da haben sich ein Apotheker und eine Hebamme zusammen getan und einige – wie ich finde – ganz tolle pflanzliche Heilmittel zusammengestellt.

Der Engelwurzbalsam wird auf die Nasenflügel von außen aufgetragen und hilft dabei, die Nase bei Erkältungen zu befreien. Ich trage den bei meinen Kindern auch meistens abends auf, weil man dann ja in der Regel auch nicht mehr die Nase putzt, wodurch die Salbe direkt wieder abgewischt wäre.

Den Thymian-Myrte-Balsam gibt es einmal für Erwachsene und extra noch mal für Kinder in niedrigerer Wirkstoff-Konzentration. Diesen Balsam reibe ich meinen Kindern bei Husten auf Brust und Rücken. Das finden sich gleichzeitig auch sehr angenehm wärmend und entspannend.

Weitere Tipps:

Vor (rezeptfreiem) Hustensaft und Hustenstillern aus der Apotheke warnen übrigens Danielle und Katja von Gewünschtestes-Wunschkind.de – lest euch den Artikel unbedingt mal durch!

Noch mehr Hausmittel für Kinder bei Erkältungen findet ihr bei Susanne von Geborgen-wachsen.de.

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Sonnenkinderleben.de: Ich bin Jenni und hier findest du mehr über mich.

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