Ja, bei uns wird sehr wohl mit Essen gespielt. Ich bin zwar selbst Vegetarierin, aber meine Kinder essen trotzdem sehr gerne Salami oder Fleischwurst – und machen daraus lustige Gesichter, wie das Bild zeigt.

Kinder essen mit allen Sinnen

Wusstet ihr, dass es für Kinder wichtig ist, Dinge und eben auch Lebensmittel mit allen Sinnen zu beGREIFEN? Dafür muss man bei uns zwar am und unter dem Esstisch etwas öfter sauber machen, aber ich merke, wie es meinen Kindern Spaß am Essen bringt.

Beim Reis essen baut sich das Julimädchen zum Beispiel gerne Straßen in ihren Reis und kleine Reistürme sind dann bei ihr Bäume oder Häuser. Eine Zeitlang hatte sie auch Brokkoli als Bäume im Reis, aber gerade ist sie in der „Brokkoli schmeckt nicht“-Phase.

Das Aprilmädchen spielt bei Nudeln gerne, dass die Nudel auf ihrer Gabel eine Eisenbahn, ein Pferd, ein Auto oder ähnliches ist, das anschließend in ihren Mund fährt/läuft.

Wenn wir allerdings merken, dass die Kinder besonders abgelenkt vom Spielen mit dem Essen sind oder gerade beim Abendessen eigentlich fast schon zu müde sind, fordern wir sie schon mal dazu auf, ihr Essen dann auch wirklich in den Mund zu stecken.

Helfen beim Essen kochen

Auch das Helfen bei der Essenszubereitung macht meinen Kindern Spaß und manchmal (leider nicht immer) führt es auch dazu, das ein oder andere Gemüse oder bisher unbekannte Lebensmittel dann doch später mal zu probieren. Weil sie ja selbst mitgeholfen haben, es klein zu schneiden oder in den Kochtopf zu werfen.

Ausgewogene Ernährung kindgerecht erklären

Nicht nur das „vorbildliche“ Benehmen beim Essen und die Essenszubereitung, auch die Ernährung selbst leben wir als Eltern vor. Ein Kind, dessen Eltern viel fettige und zuckerhaltige Lebensmittel essen und trinken, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit im späteren Leben an Fettleibigkeit oder Diabetes zu erkranken als andere Kinder.

Und natürlich ist es auch wenig sinnvoll, wenn wir unsere Kinder bitten, erst das Gemüse aufzuessen, bevor es Nachtisch gibt, wenn ich das selbst nur widerwillig tue. Eine völlig zuckerfreie Ernährung habe ich beim Julimädchen nur in ihrem ersten Lebensjahr durchgehalten, beim Aprilmädchen war das schon deutlich schwieriger, weil sie natürlich gesehen hat, was ihre große Schwester besonders gerne isst. Süßigkeiten waren ihr viel schneller bekannt als ihrer großen Schwester.

Gerade wenn ich gestresst bin, komme ich selbst weniger dazu, mich gesund zu ernähren – auch wenn das jetzt in der Schwangerschaft natürlich umso wichtiger ist. Aber gesunde Ernährung braucht Zeit und Achtsamkeit – Dinge, die im Stress schon mal schnell unter den Tisch fallen.

Wir haben aber zahlreiche Kinderbücher zum Thema Gesundes Essen und die Kinder wissen, welches die Grundnahrungsmittel sind und dass Süßigkeiten und auch süße Getränke in unserem Speiseplan nur verhältnismäßig selten vorkommen sollten.

Gerade bei süßem Obst fragt mich das Julimädchen oft, ob das jetzt eine Süßigkeit oder gesundes Obst ist – das zeigt mir, dass sie sich mit dem Thema beschäftigt und versucht, die verschiedenen Lebensmittel in die entsprechenden Kategorien einzuordnen. Und so kann ich ihr gleichzeitig zeigen: gesund und süß geht übrigens auch gleichzeitig.

Woher kommt das Fleisch auf meinem Teller?

Als ich das Bild für diesen Beitrag bei Instagram gepostet habe, kam eine Diskussion darüber auf, ob das einfach ein lustiges Bild ist, bei dem meine Tochter ihr Essen mit allen Sinnen erkundet oder ob es ethisch verwerflich ist, sie mit dem Fleisch eines toten Tieres spielen zu lassen.

Wie gesagt, ich bin selbst Vegetarierin und lebe meinen Kindern damit vor, dass ich kein Fleisch esse, weil ich nicht mehr möchte, dass meinetwegen Tiere geschlachtet müssen. Die Herkunft von Wurst, Salami und anderen Fleischprodukten besprechen wir also alleine dadurch immer mal wieder. Auch das Julimädchen hat schon gesagt, dass sie kein Fleisch nicht mehr möchte. Gleichzeitig wollte sie aber auf die Wurst auf ihrem Brot nicht verzichten – und die vegetarische / vegane Alternativen, die wir ihr angeboten haben, haben ihr nicht geschmeckt.

Ich überlasse meinen Kinder die Entscheidung über ihren Fleischkonsum

Ich glaube schon, dass sie sich – je älter sie wird – noch intensiver mit dem Thema beschäftigen wird und vielleicht auch irgendwann für sie beschließt, dass sie vegetarisch oder vegan leben möchte. Im Moment ist sie soweit jedoch noch nicht. Und mir ist es wichtig, dass die Entscheidung dazu bei ihr liegt – das ist es etwas, dass ich ihr zwar vorleben kann, aber diese Entscheidung muss sie – meiner Meinung nach – für sich selbst treffen.

Davon abgesehen gibt es bei uns sowieso nicht viel Fleisch, seit ich keines mehr esse. Wenn ich unter der Woche koche, koche ich nur vegetarisch. Also gibt es nur Leberwurst oder Salami, die meine Kinder zwischendurch gerne auf ihrem Brot essen oder zubereitetes Fleisch, wenn mein Mann am Wochenende mal kocht. Im Kindergarten gibt es beim Mittagessen etwa dreimal die Woche Fleisch, oft mögen sie das aber gar nicht so gerne und essen dann nur die Beilagen wie Kartoffeln oder Nudeln.

Meine Empfehlungen zum Weiterlesen:

Bei Katrin von Nestling.org findet ihr mehr darüber, warum Babys und Kleinkinder ihr Essen so gerne erkunden und wo die Vorteile beim Baby-led weaning liegen.

Susanne von Geborgen Wachsen schreibt darüber, wie man eine gute Atmosphäre beim Essen gestalten kann.

Wie läuft das Essen mit Kindern bei euch? Essen eure Kinder viele verschiedene Lebensmittel oder am liebsten immer nur das Gleiche? Und darf bei euch mit dem Essen gespielt werden?

— — — — — —

Sonnenkinderleben.de: Ich bin Jenni und hier findest du mehr über mich.

Folgt mir hier: Facebook, Instagram, Twitter oder Pinterest, um regelmäßig über meine Beiträge zu bedürfnisorientiertem und nachhaltigem Familienleben informiert zu werden.

Ihr könnt meinen Blog auch per RSS abonnieren. Ich freue mich auf euch!

Mein Beitrag hat euch gefallen? Dann teilt ihn gerne hier: