Maria Montessori – ein Leben lang im Einsatz für die Kinder
Die Montessori-Pädagogik ist vielen zumindest vom Namen her bekannt. Doch was steckt eigentlich dahinter? Maria Montessori hat sich eingesetzt für die Selbstentfaltung der Kinder. Grundsatz ihrer Reform-Pädagogik ist daher ein offenes Angebot an Spielzeug oder Lern-Materialien, die sich die Kinder selbst aus offenen Regalen aussuchen können. Insbesondere in Kitas und Schulen existiert jedes Spielzeug bzw. Übungs-Material dabei nur einmal im Raum, sodass die Kinder Rücksichtnahme lernen.
Heutzutage gibt es viele Kitas oder Grundschulen, die nach der Montessori-Pädagogik* handeln und aufgebaut sind. Zu Ehren der berühmten Pädagogin wurden einige Straßen und Plätze in unserer Nähe benannt.
Maria Montessori wurde 1870 geboren und war eine der ersten Frauen, die in Italien Medizin studieren durfte und auch promovieren konnte. Durch ihre Arbeit in einer psychiatrischen Kinderklinik in Rom interessierte sich sie für Kinderheilkunde und setzte ihre Erkenntnisse später in einem Kinderheim für Kinder aus sozial schwachen Verhältnissen ein.
Im Laufe ihres Lebens hat Maria Montessori auch diverse Bücher zu ihrer Wissenschaft oder Philosophie über Kinder geschrieben. Daraus entstammen zahlreiche wunderbare Montessori-Zitate über das Leben von und mit Kindern. Die besten davon möchte ich hier vorstellen.
Maria Montessori Zitate
„Nicht das Kind sollte sich der Umgebung anpassen, sondern wir sollten die Umgebung dem Kind anpassen.“

Ach, wie recht Maria Montessori mit diesen Worten hat. Und wie selten das in unserer heutigen schnell-lebigen Gesellschaft der Fall ist…
Wie viele Kinder sprengen den Rahmen, weil sie als zu laut / zu leise / zu schüchtern / zu vorlaut / zu klein / zu groß oder einfach zu unangepasst und zu viel von was auch immer gelten?
Es gibt Normen, nach denen sich unsere Kinder zu entwickeln haben. Wer dem nicht entspricht, gilt als „unnormal“ (was auch immer Normalität bedeuten mag).
Dabei wäre es doch eigentlich viel besser, wenn wir uns das Kind und seine Bedürfnisse ansehen und uns fragen, was es braucht: eine Nein-Umgebung mit vielen Verboten und Einschränkungen oder eine Ja-Umgebung, in der es sich frei entwickeln kann? Und welches Kind braucht was? Wofür interessiert sich das Kind? Was braucht es jetzt für seine individuelle Entwicklung? Das sind Dinge, die mir wichtiger sind, als in genormten Übersichten nachzusehen, welche Entwicklungsschritte oder -Phasen als nächstes dran sind und was das Kind dazu lernen sollte/müsste/könnte.
„Hilf mir, es selbst zu tun.“

Das ist wohl eines der bekanntesten Zitate von Maria Montessori, das ihre Philosophie am treffendsten in Gänze beschreiben. So lautet das komplette Zitat:
„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeige mir, wie es geht.
Maria Montessori
Tu es nicht für mich. Ich kann und will es alleine tun.
Habe Geduld, meine Wege zu begreifen.
Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauchen sie mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler und Anstrengung zu, denn daraus kann ich lernen.“
Eigentlich wäre es am besten, wenn wir es schaffen, unseren Alltag mit Kind/ern so zu gestalten, dass Kinder die Zeit haben, eigene Lösungswege zu finden. Doch häufig ist es für uns Erwachsene in der Hektik des Alltags nicht gerade einfach,geduldig darauf zu warten, bis das Kind sich selbstständig angezogen hat – besonders wenn wir es eilig haben und pünktlich zu einem Termin wollen.
Aber oft genug bietet sich doch die Möglichkeit, die Kinder selbst ausprobieren zu lassen – indem wir ihnen eine vorbereitete Umgebung bieten (wie im ersten Zitat) und uns Zeit für sie nehmen, ihnen zeigen, wie bestimmte Dinge funktionieren: Reißverschlüsse schließen, Schleifen binden, Gemüse schneiden, Teig machen, Dinge sortieren, Puzzlen oder so vieles mehr.
„Der Lehrer muss passiv werden, damit das Kind aktiv werden kann.“

Maria Montessori hat ihre Pädagogik vor allem für Schulen entwickelt, doch genauso könnte dieses Zitat auch für Erzieher:innen und Eltern gelten, finde ich.
Wenn die Kinder einen Nachmittag bei Oma verbracht haben, hat die Oma sich vorher ein paar Ideen überlegt, was sie mit ihnen basteln oder tun könnte. Damit auch ganz bestimmt keine Langeweile aufkommt. Am Ende des Nachmittags sind meine Kinder dann meist auch ganz müde und nicht mehr aufnahmefähig.
Davon abgesehen, dass ich dazu keine Zeit habe, wäre mir diese Art, mich mit meinen Kinder zu beschäftigen, im Alltag viel zu aufwändig. So gehöre ich definitiv nicht zu den Eltern, die sich im Vorhinein viele Spiel-Angebote oder Bastel-Ideen für ihre Kinder überlegen. Ich reagiere einfach auf das, was meine Kinder nachfragen.
Natürlich mache ich auch Vorschläge – insbesondere wenn die Kinder gerade Langeweile und nach Anregungen fragen. Und ich beobachte meine Kinder, was ihren aktuellen Interessen entspricht und plane beispielsweise Geburts- oder Weihnachtsgeschenke danach.
Natürlich spiele ich auch gerne mit und beschäftige mich mit den beiden. Aber im Alltag lasse ich die Kinder auch einfach machen und alleine spielen und versuche, soweit möglich, ein paar Dinge im Haushalt zu machen – in Lockdown-Zeiten ganz besonders. Die Kinder können dann entscheiden, ob sie lieber spielen möchten oder mir beim Wäsche waschen, spülen, Brot backen, aufräumen, … Gesellschaft leisten oder helfen wollen. Besonders der Staubsauger ist bei meinen Kindern übrigens gerade hoch im Kurs. 🙂
Wie aktiv oder passiv seid ihr im Spiel mit euren Kindern? Und welches sind eure liebsten Maria Montessori Zitate?
Hier findest du mehr über die Grundsätze der Montessori-Pädagogik in Deutschland.
Weitere Zitate berühmter Persönlichkeiten:
- Hier findet ihr meine liebsten Zitate von Jesper Juul.
- Um die Zitate von Astrid Lindgren geht es hier.
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