Bedürfnisorientiert begleiten rund um Schule und Kita

[Werbung / Rezensionsexemplare / Buchvorstellung] Hier bei uns in Nordrhein-Westfalen sind die Sommerferien nun bereits vorbei und unser großes Kind ist schon in der dritten Klasse, unsere Mittlere ist ein Vorschulkind. Damit ist auch die Einschulung vieler neuer Erstklässler*innen bei uns bereits vorbei.

„Jetzt beginnt der Ernst des Lebens“, so hieß und heißt es zur Einschulung gerne von Oma, Opa, Tante, Onkel und anderen Erwachsenen. Auch wenn sie es sicher alle gut meinen: ich weiß noch, dass mich dieser Ernst des Lebens damals sehr eingeschüchtert hat. Ich dachte, sobald ich in die Schule komme, wäre spielen verboten.

„Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

Zum Glück ist heute vieles anders, doch dieser Spruch zum „Ernst des Lebens“ hält sich irgendwie hartnäckig. Gleichzeitig ist es natürlich wichtig, dass die Vorschulkinder gut vorbereitet sind auf die Schule und am schönsten wäre es, wenn wir es schaffen, diesen Übergang von Kita zur Schule möglichst einfühlsam und bedürfnisorientiert zu gestalten.

Wie kann ein bedürfnisorientierter Schulanfang und (schulisches) Lernen ohne Stress und so gut wie möglich gelingen?

Eine Frage, die sich vielen Familien stellt. Wenn der Schulanfang dann einmal gemeistert ist, sind die Themen Hausaufgaben, Lesen lernen, Kopfrechnen üben etwas, das sicher genauso viele Familien – und auch uns – beschäftigt. Über all das möchte ich an dieser Stelle berichten und auch einige spannende neue Bücher vorstellen sowie meine persönliche Meinung und Erfahrung zu diesem Thema:

„Hallo Schulanfang!: Den Übergang vom Kindergarten in die Schule beziehungsorientiert begleiten“ von Saskia Niechzial aus dem Beltz Verlag*

Bedürfnisorientierter Schulstart – entspannt und ohne Leistungsdruck in die Schule
Hallo Schulanfang! (Rezensionsexemplar)

Der Untertitel vom neuen Buch von Saskia Niechzial heißt „Den Übergang vom Kindergarten in die Schule beziehungsorientiert gestalten“. Und ich kann sagen, ich bin wirklich von diesem Buch begeistert: die Beziehungsorientierung steht definitiv im Fokus dieses Buchs. Es ist also genau das richtige für mich (und für alle anderen Eltern), um Kinder in Sachen Schule beziehungsorientiert begleiten zu können.

Bedürfnisorientierter Schulstart – entspannt und ohne Leistungsdruck in die Schule

Ein bedürfnisorientierter Schulanfang in allen Facetten beleuchtet: darum geht es in diesem Buch. Von dem Blick der Eltern auf die eigene Schulzeit über die Vorschulzeit des Kindes, die Schuleingangsuntersuchung, den Start der eigentlichen Schulzeit bis hin zum Thema Hausaufgaben und Beziehung zu den Lehrer*innen. Alles hervorragend aufbereitet und leicht verständlich geschrieben von einer, die selbst Lehrkraft und gleichzeitig Mutter ist, also beide Perspektiven gut kennt.

Ich habe dieses Buch innerhalb von zwei Abenden gelesen. Ich glaube, so schnell habe ich seit der Geburt meiner Kinder kein Buch mehr gelesen. Einziger Wehrmutstropfen an diesem Buch: ich hätte es am liebsten schon vor zwei Jahren, also vor der Einschulung unserer Großen gelesen. Dabei ist es erst im Frühjahr 2023 erschienen. Aber es steht so einiges darin, dass ich gerne schon früher gewusst und beachtet hätte.

„Das Faultier-Prinzip. Wie Kinder in ihrem Lebenstempo gelassen und frei ihre Fähigkeiten entwickeln und die Welt für sich entdecken. Kinder stärken und unterstützen – ganz ohne Leistungsdruck!“ von Anke Elisabeth Ballmann aus dem Goldegg Verlag*

Das Faultier-Prinzip (Rezensionsexemplar)
Das Faultier-Prinzip (Rezensionsexemplar)

Wie oben erwähnt, haben wir aktuell eine wissbegierige Fünfjährige, eine an allem interessierte Zweijährige und eine mittlerweile leider häufig vom Thema Schule und Lernen genervte Achtjährige.
Das Buch „Das Faultier-Prinzip“ von Anke Elisabeth Ballmann ist damit also genau das richtige für uns. Der Untertitel lautet „Wie Kinder in ihrem Lebenstempo gelassen und frei ihre Fähigkeiten entwickeln und die Welt für sich entdecken“.

Bedürfnisorientierter Schulstart – entspannt und ohne Leistungsdruck in die Schule

Gelassenheit ist ein wichtiges und zu kurz gekommenes Thema bei uns. Denn weder die bald Achtjährige noch wir Eltern haben beim Thema Hausaufgaben nach bald zwei Jahren Schule die Gelassenheit behalten. Dabei ist sie keine schlechte Schülerin, aber sie möchte oft alles so schnell wie möglich erledigt haben. Das ist dann selten ordentlich und häufig sind auch ein paar Flüchtigkeitsfehler dabei. Ordentlich, richtig und schnell: mindestens eines davon bleibt oft auf der Strecke und das ist bei ihr meist die Korrektheit.

Ihre Fünfjährige Schwester dagegen, die gerade die Welt der Buchstaben und Zahlen in sich aufzusaugen beginnt, ist im anderen Extrem. Sie malt selten über die Ränder und schreibt sehr langsam und bedächtig. Ich hoffe für sie, dass wir es schaffen, ihre Gelassenheit an dieser Stelle zu bewahren und uns nicht von dem im Buch beschriebenen „Bildungspanikdrachen“ erschrecken lassen:

  • Ist es schlimm, wenn ein Vorschulkind noch kein Interesse an Zahlen oder Buchstaben zeigt?
  • Ist es schlimm, wenn eine Zweitklässlerin noch kein ganzes Buch lesen oder das 1×1 rechnen kann?
  • Ist es schlimm, wenn ein Kleinkind noch nicht lange genug stillsitzen kann, um zuzuhören, bis das Buch zu Ende vorgelesen wurde?
  • Was können wir als Eltern tun, wenn uns diese Dinge beunruhigen? Und wie kommen wir wieder zu Gelassenheit und dem Vertrauen, dass mein Kind mit der Zeit von ganz alleine Interesse an so vielen Dingen zeigen wird?

All das und noch viel erklärt Anke Elisabeth Ballmann sehr einfühlsam zusammen mit dem Faultier Frieda in ihrem absolut empfehlenswerten Buch, das raus aus dem Leistungsdruck führen möchte.

„Alles ist schwer, bevor es leicht ist: Wie Lernen gelingt“ von Caroline von St. Ange aus dem rororo Verlag*

Alles ist schwer, bevor es leicht ist (Rezensionsexemplar)
Alles ist schwer, bevor es leicht ist (Rezensionsexemplar)

Ganz neu im August 2023 erschienen ist das erste Buch von Caroline von St. Ange, auf Instagram bekannt unter @learnlearning.withcaroline. Wie bereits erwähnt, ist das Hausaufgaben-Thema bei uns mittlerweile nicht mehr ganz unvorbelastet. Gleichzeitig beginnen jetzt im dritten Schuljahr bei uns neben Englisch als neuem Fach auch die Klassenarbeiten und Benotung. Das macht es natürlich alles nicht einfacher.

Nun folge ich Caroline schon seit einer ganzen Weile auf Instagram und habe dabei schon so einiges mitgenommen und übers Lernen gelernt. So viel von ihren Erfahrungen als Lerncoach und von ihrem Wissen geballt als Buch lesen zu können, hat für mich – und für uns als Familie – noch mal eine ganze Reihe neuer Ideen, Denkanstöße und Herangehensweisen gebracht.

Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, kann ich verstehen, warum mein Kind so großen Unwillen hat, viel und regelmäßig zu lesen. Lesen war etwas, was mir persönlich von Anfang an Spaß gemacht. Daher konnte ich bisher nicht nachvollziehen, warum mein Kind diesen Spaß am Lesen (bisher) noch nicht hat. Und ich hatte vorher bereits so einiges probiert, um sie zum Lesen (lernen) zu motivieren – alles ohne Erfolg. Aus diesem Grund bin ich sehr dankbar für dieses Buch und die zahlreichen und detaillierten Vorschläge, die Caroline von St. Ange darin liefert und die wir gerade nach und nach austesten.

Noch ein paar Tipps für die Schultüte: wie gelingt ein bedürfnisorientierter Schulanfang?

Wenn ihr jetzt gerade – oder wie wir mit Beginn des nächsten Schuljahres – eine Einschulung anstehen habt, dann habe ich noch ein paar kleine Empfehlungen für die Schultüte. Ein paar kleine Lernspiele, die einen bedürfnisorientierten Schulanfang und das Lernen, aber auch den Schulweg an sich, erleichtern können. Aufgrund ihrer Größe passen alle davon ganz wunderbar in die Schultüte:

Kartenspiele für Schulanfänger*innen (teilweise Rezensionsexemplare)
Kartenspiele für Schulanfänger*innen (teilweise Rezensionsexemplare)

Verkehrszeichen Quartett von ASS*

Wer zur Schule geht, sollte möglichst bald auch in der Lage sein, den Schulweg alleine zu bewältigen. Zumindest empfehlen das die Lehrer*innnen unserer Schule. An anderen Schulen habe ich auch bereits Werbe-Kampagnen gegen Eltern-Taxis und das Gehen oder Rollern zur Schule für frische Luft vor dem Unterricht gesehen. Dabei ist es natürlich wichtig, dass die Kinder die Verkehrszeichen kennen. Was liegt da näher als ein Quartett, bei dem die Kinder diese spielerisch lernen können.

Rinks und Lechts aus dem AMIGO Spiele Verlag* – ab 6 Jahren

Wer den Schulweg alleine schaffen möchte, muss auch wissen, wo Links und Rechts ist. Dafür ist dieses Spiel ganz hervorragend geeignet. Alle spielen gleichzeitig und wer den Weg aus verschiedenen Rechts-Links-Kombinationen am schnellsten erkannt hat, gewinnt die aufgedeckte Karte. Da kann auch ich als Erwachsene noch mit lernen, da mir das Unterscheiden von Rechts und Links – vor allem beim Autofahren – auch nicht immer einfach fällt.

Zweisprachige ABC-Lernkarten von Lillygo*

Ein wunderschönes Buchstaben-Set für alle Erstklässler*innen mit sehr viel Liebe zum Detail hergestellt. Was ich daran gerade besonders praktisch finde: die Karten sind zweisprachig gestaltet. Und da bei uns in der dritten Klasse gerade der Englisch-Unterricht beginnt, kann sich unser Vorschulkind gerade mit den einzelnen Buchstaben und den dazugehörigen Tieren beschäftigen, während die Drittklässlerin 26 Tiernamen auf Englisch lernen kann.

Unter Spannung – ein Rechenspiel aus dem AMIGO Spiele Verlag* – ab 8 Jahren

Dieses Spiel ist nicht unbedingt direkt zur Einschulung geeignet, da die Kinder bereits gut rechnen können sollten. Unsere Achtjährige ist nun aber bereits in der Lage, uns bei diesem Spiel zu schlagen. Es geht dabei darum, möglichst schnell die passende Karte abzulegen – welche das ist, muss man errechnen. Das Spiel trainiert also gleichzeitig das Kopfrechnen und die Reaktionsfähigkeit, da alle Spieler*innen gleichzeitig spielen.

Bedürfnisorientierter Schulanfang: mein Resümee

Alle drei vorgestellten Bücher kann ich uneingeschränkt empfehlen. Gerade zwischen „Hallo Schulanfang!“ und „Alles ist schwer, bevor es leicht ist“ gibt es naturgemäß einige Überschneidungen. Saskia Niechzials Buch „Hallo Schulanfang!“ ist allerdings – wie der Titel bereits sagt – auf den Beginn der Schulzeit (und vorher auf die Vorschulzeit) fokussiert. Währenddessen liegt der Fokus bei dem Buch „Alles ist schwer, bevor es leicht ist“ auf dem Lernen an sich – in der Schule, zu Hause und im Leben allgemein.

Im Buch „Das Faultier-Prinzip“ geht es ebenfalls um das Lernen von Kindern, um Leistungsdruck und wie man diesem entkommt durch weniger Perfektionismus. Die Autorin Anke Elisabeth Ballmann spannt den Rahmen allerdings noch etwas weiter außerhalb des schulischen Lernens. Neben dem veralteten Ansatz unserer Schulen schreibt sie auch über unsere Leistungsgesellschaft, die wir viel zu sehr verinnerlicht haben. Damit plädiert sie für wesentlich mehr Gelassenheit und Faultier-Mentalität, wenn man so möchte.

„Hausaufgaben sind Hausfriedensbruch“ – sagt Caroline von St. Ange

Was die Hausaufgaben-Situation angeht, so haben wir auch hier in den letzten zwei Jahren bereits einiges ausprobiert und würde diesen Satz gerne unterschreiben. Meist macht unser Kind am Esstisch Hausaufgaben. Zum Teil während die beiden kleinen Geschwister nebenher gespielt haben oder ebenfalls am Esstisch saßen und gemalt haben. Teilweise habe ich sie auch kurz alleine mit ihren Hausaufgaben gelassen und bin mit der Kleinen die Mittlere von der Kita abholen gegangen. So hatte die Große etwas mehr Ruhe hatte, um sich zu konzentrieren.

Der Nachteil war natürlich, dass sie mir in dieser Zeit keine Fragen stellen konnte. Das hat dazu geführt, dass sie ihre Hausaufgaben häufig kurz vor knapp fertig hatte und davon ziemlich gestresst und schlecht gelaunt war. Mit Nicht-erledigten Hausaufgaben in die Schule zu gehen, war für sie bislang keine Option. Denn das hätte eine schlechtere Bewertung zur Folge gehabt, die sie auf jeden Fall vermeiden wollte.

Alles also nicht ganz optimal und wir waren auf der Suche nach einer anderen Lösung. Auch hier haben wir sowohl im Buch „Alles ist schwer, bevor es leicht ist“ wie auch in „Hallo Schulanfang“ einige neue Herangehensweisen gefunden, wie wir die Hausaufgaben gemeinsam, in konzentrierter Atmosphäre – trotz der kleinen Geschwister – und nach Möglichkeit in einem kürzeren Zeitraum angehen können.

Was brauche ich dafür? Das Lernen lernen

Die Frage „Was brauche ich dafür?“ stellte mir zuletzt die Zweijährige und ich war sehr überrascht über diese derart konkrete Frage. Ich wollte das Bad putzen und sie wollte helfen – wusste aber nicht, wie. Also stellte sie mir diese Frage.

Das ist genau das, was Schüler*innen wissen sollten. Und dafür spricht sich im Prinzip alle drei Autorinnen in ihren Büchern auch aus. Es ist wichtiger, aus den Informationen, die man hat, herauszufinden, wie man weitere Informationen bekommt oder einen Lösungsweg für eine Aufgabe findet, als bestimmte Dinge wie Formeln auswendig zu lernen.

Aus diesem Grund spricht sich beispielsweise Caroline von St. Ange auch FÜR die Erlaubnis von Spickzetteln während einer Klassenarbeit oder Klausur aus. Was nicht bedeutet, dass es bestimmte Sachen in der Schule gibt, die man trotzdem auswendig können muss – wie das Rechnen im Kopf, das Einmaleins oder Vokabeln einer Fremdsprache.

Wie gelingt ein bedürfnisorientierter Schulanfang erfolgreich?

Die gerade beginnende Vorschulzeit und ein bedürfnisorientierter Schulanfang sollte uns nun – da ich diese drei Bücher gelesen habe – bei unserer Fünfjährige wesentlich leichter fallen als es noch bei der Achtjährigen der Fall war. Doch auch für die Achtjährige habe ich einiges Neues aus den Büchern mitnehmen können, was beispielsweise das Lesen- und Rechnen-Lernen und die Hausaufgaben angeht.

Zum Weiterlesen und Hören:

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