Die Top10 nervigsten Aussagen zur Kindererziehung – Teil I

Wer kennt sie nicht? Übergriffige, fragwürdige oder antiquierte Ansichten zur Erziehung, die Eltern von Verwandten, Bekannten oder sogar von Passanten an den Kopf geworfen werden. Die Top10 nervigsten Aussagen zur Kindererziehung, die mir in den letzten Jahren so zahlreich begegnet sind, habe ich hier zusammengestellt:

Die Top 10 nervigsten Aussagen zur Kindererziehung
Nervige Aussagen zur Kindererziehung – Top 1:

„Das hat mir doch auch nicht geschadet“ – oder etwa doch?

Ich weiß nicht, wie oft ich diesen Satz schon gehört habe – und in wie vielen unterschiedlichen Zusammenhängen.

Essen, Stillen, Schlafen, Töpfchentraining, Auszeiten, physische oder psychische Strafen – egal, welches Thema in der Kindererziehung oder der Kinderbeziehung betroffen ist, diesen Satz habe ich schon an so vielen Stellen gehört. Mal als Vorwurf, mal als Kommentar, mal als Verteidigung.

Und ich habe mich immer über diesen Satz aufgeregt und wusste nie wirklich, wie ich darauf schlagfertig reagieren sollte.

Habt ihr euch diesen Satz auch schon anhören müssen? Wie reagiert ihr darauf?

Was ich allen „Das hat mir doch auch nicht geschadet“-Sagern schon immer mal sagen wollte, lest ihr hier.

Die Top 10 nervigsten Aussagen zur Kindererziehung
Nervige Aussagen zur Kindererziehung – Top 2:

„Deine Kinder lernen nie bitte, danke und Entschuldigung zu sagen, wenn du es ihnen nicht direkt beibringst.“

Will ich meinen Kinder Vorbild sein? Oder bin ich eine Mama, die ständig „wie sagt man?“ fragt?

Mir persönlich ist es wichtig, bei den Themen Bitte, danke und Entschuldigung in der bedürfnisorientierten Kindererziehung vorzuleben, wie ich behandelt werden möchte und wie ich andere behandele.

Wenn wir im Alltag freundlich bitte und danke sagen und uns auch für unsere Fehler und Versehen bei unseren Kindern entschuldigen, dann glaube ich, dass sie die Bedeutung dieser Worte viel eher verstehen und verinnerlichen, als wenn sie zum Benutzen dieser Worte aktiv aufgefordert werden.

Wie geht ihr mit diesem Thema um?

Mehr darüber erfahrt ihr in meinem Blog-Artikel über Bitte, danke und Entschuldigung.

„Deine Kinder kennen ja gar keine Grenzen – sie sind total verwöhnt!“
Nervige Aussagen zur Kindererziehung – Top 3:

„Die Kinder kennen ja gar keine Grenzen – sie sind total verwöhnt!“

Ich habe nicht, das Gefühl, dass meine Kinder verwöhnt oder – was eigentlich mit dem Vorwurf gemeint ist – verzogen sind.

Das perfide an dem Wort „verwöhnt“ ist ja, dass es bei Kindern eine negative Eigenschaft darstellt, während man Erwachsenen aber oft empfiehlt, sich vom Partner, im Spa oder bei einer anderen Auszeit vom Familienleben verwöhnen zu lassen. Warum also soll das bei Kindern etwas schlechtes sein?

Sind meine Kinder also „verwöhnt“, indem ich ihnen zum Beispiel morgens beim Anziehen helfen, obwohl sie das längst selbst können? Wenn mir jemand einen Gefallen tut, dann freue ich, fühle mich wertgeschätzt und lieb gehabt.

Aber erwarte ich automatisch, dass mir dieser Gefallen immer wieder getan wird? Ich finde nicht.

Die Top 10 nervigsten Aussagen zur Kindererziehung
Nervige Aussagen zur Kindererziehung – Top 4:

„Dein Kind wird nie lernen, im eigenen Bett zu schlafen, wenn es immer bei euch schläft!“

Ich sehe das Thema bisher ganz entspannt und das Schlafen im Familienbett hat sich bei uns irgendwie „nebenbei“ ergeben. Das war nichts, das von Anfang an so geplant gewesen wäre. Bisher hat keines der Kinder jedoch das Bedürfnis gehabt, langfristig im eigenen Bett und im eigenen Zimmer zu schlafen.

Die Möglichkeit ist da, aber vor allem das Hochbett im Zimmer vom Julimädchen wurde bisher nur in Ausnahmefällen genutzt – z.B. wenn eine/r von uns krank war und wir Ansteckungen vermeiden wollten. Stattdessen taugt ihr Hochbett in der Regel viel besser dafür, Höhlen zu bauen und sich dort tagsüber zu verstecken statt tatsächlich darin zu schlafen.

Und was das oben genannten Vorurteil angeht: ich kann mir nicht vorstellen, dass sie wirklich für immer da bleiben werden. Irgendwann wird sicher von ganz alleine Punkt kommen, wo ihnen die Privatsphäre des eigenen Zimmers lieber ist.

Wie und wo schlafen denn eure Kinder? Wird das Thema Schlafen bei euch diskutiert?

Mehr über Vorurteile zum bedürfnisorientierten Familienleben.

"Mit dem Essen spielt man nicht."
Nervige Aussagen zur Kindererziehung – Top 5:

„Mit dem Essen spielt man nicht.“

Wusstet ihr, dass es für Kinder wichtig ist, Dinge und eben auch Lebensmittel mit allen Sinnen zu beGREIFEN? Dafür muss man bei uns zwar am und unter dem Esstisch etwas öfter sauber machen, aber ich merke, wie es meinen Kindern Spaß am Essen bringt.

Nicht nur das „vorbildliche“ Benehmen beim Essen und die Essenszubereitung, auch die Ernährung selbst leben wir als Eltern vor. Ein Kind, dessen Eltern viel fettige und zuckerhaltige Lebensmittel essen und trinken, hat eine höhere Wahrscheinlichkeit im späteren Leben an Fettleibigkeit oder Diabetes zu erkranken als andere Kinder.

Und natürlich ist es auch wenig sinnvoll, wenn wir unsere Kinder bitten, erst das Gemüse aufzuessen, bevor es Nachtisch gibt, wenn ich das selbst nur widerwillig tue. Eine völlig zuckerfreie Ernährung habe ich beim Julimädchen nur in ihrem ersten Lebensjahr durchgehalten, beim Aprilmädchen war das schon deutlich schwieriger, weil sie natürlich gesehen hat, was ihre große Schwester besonders gerne isst. Süßigkeiten waren ihr viel schneller bekannt als ihrer großen Schwester.

Gerade wenn ich gestresst bin, komme ich selbst weniger dazu, mich gesund zu ernähren – auch wenn das jetzt in der Schwangerschaft natürlich umso wichtiger ist. Aber gesunde Ernährung braucht Zeit und Achtsamkeit – Dinge, die bei Stress schon mal schnell unter den Tisch fallen.

Welche Regeln gibt es bei euch am Esstisch? Dürfen eure Kinder mit dem Essen spielen?

Mehr darüber erfahrt ihr hier.

Die Top6 bis Top10 der nervigsten Aussagen zur Kindererziehung:

Weiter geht es mit den Plätzen 6-10 in Teil II der Top10 nervigsten Aussagen zur Kindererziehung.

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Profilbild Jenni Kappes

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