Der Name Astrid Lindgren bringt bei mir wunderschöne Kindheitserinnerungen hervor. Viele Bücher von ihr haben meine Eltern oder Großeltern mir vorgelesen und ich habe sie später tage- oder nächtelang selbst gelesen. Verfilmungen wie Michel aus Lönneberga oder Pippi Langstrumpf kamen oft zur Weihnachtszeit oder wir haben den Vormittag des Heiligabend mit diesen Filmen verbracht. Viele Aussagen und Zitate von Astrid Lindgren haben mich auf diese Weise geprägt.
Denn Astrid Lindgren war nicht nur eine Kinderbuchautorin, sie war auch eine – für ihre Zeit – sehr emanzipierte Frau und Mutter, die sich für die Rechte von Kindern und das Tierwohl eingesetzt hat. Ihre Werke sind jedoch heute keineswegs unumstritten, am meisten heraus sticht dabei wohl Pippi Langstrumpf, deren Vater mehrfach als N***könig bezeichnet wird. Wenn ich ihre Bücher heutzutage meinen Kindern vorlese, gibt es daher einige Passagen, die ich auslasse oder ganze Bücher und Filme, die ich meinen Kindern gar nicht zeigen würde.
Das mittlerweile sprichwörtliche Bullerbü würde ich mir gerade in dieser Zeit für unsere Familie manchmal wünschen: ein paar wenige Häuser im nirgendwo, viele Kinder, die ungestört und gefahrlos miteinander spielen können und nur wenig Kontakt zur Außenwelt – virtueller Kontakt für Home Office, Home Schooling und Co. natürlich ausgenommen.
Im Laufe ihres Lebens hat Astrid Lindgren als Autorin auch viele Preise für ihre Bücher erhalten. Nicht selten sind ihren Dankesreden viele wunderbare Zitate über Kinder, Erziehung und das Leben im Allgemeinen entsprungen. Die besten davon möchte ich hier vorstellen.
Zitate von Astrid Lindgren
„Zwei Dinge hatten wir, die unsere Kindheit zu dem machten, wie sie war – Geborgenheit und Freiheit.“

Kennt ihr das Buch „Nestwärme, die Flügel verleiht“ von Stefanie Stahl und Julia Tomuschat*? Dieses Zitat erinnert mich daran – Geborgenheit (Nestwärme) und Freiheit (Flügel) ist es, was unsere Kinder für eine zufriedene Kindheit brauchen.
Astrid Lindgren ist selbst auf einem kleinen Hof in Schweden weit weg von einem Dorf oder größeren Städten aufgewachsen – ähnlich wie die Kinder von Bullerbü aus ihrem später geschriebenen Buch.
Offensichtlich hatte sie dort das Glück, 1907 geboren und mit drei Geschwistern aufgewachsen, sehr liebevolle Eltern zu haben, die ihren Kindern gleichzeitig viele Freiheiten ließen. So konnte sie unbeschwert aufwachsen und als junges Mädchen länger als zu dieser Zeit üblich zur Schule gehen und als junge Frau einen unabhängigen Beruf bei einer Zeitung ergreifen.
Später gab sie diese Unbeschwertheit in Form von Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga oder Ronja Räubertochter in ihren Büchern an unzählige Kinder weiter.
Und immer wenn ich eines wie dieser Zitate von Astrid Lindgren lese, erinnert es mich daran, dass ich genau das, also Geborgenheit und Freiheit, auch meinen Kindern auf den Weg geben möchte – auch wenn es mir aktuell nicht immer ganz so einfach fällt.
„Gebt den Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe, dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein.“

Andere, ganz ähnliche Zitate von Astrid Lindgren zum Thema Liebe lauten:
„Liebe kann man lernen. Und niemand lernt besser als Kinder. Wenn Kinder ohne Liebe aufwachsen, darf man sich nicht wundern, wenn sie selber lieblos werden.“ oder:
„Ich glaube, dass Erziehung Liebe zum Ziel haben muss.“
Dazu muss ich sagen, dass es mir eigentlich gar nicht wichtig ist, ob meine Kinder gute Manieren haben. Natürlich sollen sie wissen, wie man sich gesellschaftlich adäquat verhält, um in ihrem Leben nicht zu oft anzuecken. Das lernen sie aber vielmehr durch uns Erwachsene als Vorbild als durch viele Regeln und Einschränkungen.
Und viel wichtiger ist es mir doch, dass meine Kinder sich geliebt fühlen. Denn genau so sieht für mich bedürfnisorientiertes Aufwachsen aus.
Kinder brauchen Liebe – sehr viel davon. Dann können sie eben diese Liebe auch an andere weitergeben – und sich selbst lieben. Und sie sind gleichzeitig in der Lage, gut zu kooperieren, wenn es ihnen an nichts mangelt – das sind dann diese „guten Manieren“, von denen Astrid Lindgren spricht.
Aber Liebe sollte doch immer das Ziel sein.
„Man kann in Kinder nichts hineinprügeln, aber vieles herausstreicheln.“

Gewaltfreiheit ist für mich ein ganz wesentlicher Bestandteil von bedürfnisorientiertem Aufwachsen. Auch im Grundgesetz ist das Recht auf körperliche Unversehrtheit fest verankert.
Doch nicht nur im physischen, sondern auch im psychischen Sinne, also auch in Form von Drohungen („Wenn du nicht…, dann…“), sollten wir gegen Kinder niemals Gewalt anwenden.
Denn nur so lernen Kinder Selbstsicherheit und Abgrenzung: „Nein heißt nein“. Natürlich gibt es Stellen, besonders wenn Gefahr droht, wo ein Nein oder das gewaltsame Festhalten der Kinder (lebens-)wichtig ist, im Straßenverkehr oder am heißen Herd zum Beispiel.
Aber davon abgesehen gibt es eigentlich immer Möglichkeiten, Gewalt zu vermeiden. Gerade verhaltensauffällige Kinder brauchen eben keine „Tracht Prügel“, wie es manchmal so vorschnell heißt, sondern „Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe, dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein.“ – womit wir wieder beim letzten Zitat von Astrid Lindgren sind.
Mehr über die Kinderbuchautorin und weitere Zitate von Astrid Lindgren findest du hier.
Weitere Zitate berühmter Persönlichkeiten:
Hier findet ihr meine liebsten Zitate von Jesper Juul.
— — — — — —
*[Werbung:] Der Text enthält Affiliate Links. Das bedeutet, dass ich eine kleine Provision erhalte, wenn ihr auf einen der mit Sternchen (*) versehenen Links klickt und darüber einkauft. Euch entsteht dadurch kein Nachteil, aber ihr unterstützt damit meine Arbeit.
— — — — — —

Sonnenkinderleben.de: Ich bin Jenni und hier findest du mehr über mich.
Folgt mir hier: Facebook, Instagram, Twitter oder Pinterest, um regelmäßig über meine Beiträge zu bedürfnisorientiertem und nachhaltigem Familienleben informiert zu werden.
Ihr könnt meinen Blog auch per RSS abonnieren. Ich freue mich auf euch!