Die besten Zitate von Alfie Kohn

Kennt ihr das Buch „Liebe und Eigenständigkeit“* (im Original: „Unconditional Parenting: Moving from Rewards and Punishments to Love and Reason“) von Alfie Kohn? Dieses Buch hat mir deutlich gemacht, warum es nicht gut ist, Kinder zu loben. Alfie Kohn argumentiert nämlich, dass Strafen und Lob am Ende nur zwei unterschiedliche Seiten derselben Medaille sind.

Der amerikanische Autor Kohn spricht sich nicht nur in der Kindererziehung für Bedürfnisorientierung und alternative Handlungsmöglichkeiten aus. Er hat auch zahlreiche Bücher zum Thema Bildung veröffentlicht. Darin beanstandet er das bestehende Konkurrenz-System sowie unsere alltäglichen Höher-Schneller-Weiter-Vergleiche, die Kindern mehr schaden als nutzen.

Die – meiner Meinung nach – treffendsten Zitate von Alfie Kohn zu Lob, Strafen und seiner beziehungsorientierten Sicht auf Kinder möchte ich euch im Folgenden vorstellen:

Die besten Zitate von Alfie Kohn aus dem Buch „Liebe und Eigenständigkeit“

„Je mehr jemand dafür belohnt wird, etwas zu tun, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er das Interesse an dem, was er tun musste, um die Belohnung zu bekommen, verliert.“

Wenn ich mein Kind bedürfnisorientiert aufwachsen lassen möchte, sollte ich also nicht nur Strafen vermeiden, sondern auch Lob.

Trotzdem gibt es Alternativen, mit denen ich auf eine andere Weise anerkennen kann, was mein Kind wunderbares oder hilfreiches getan hat:

• statt „Das ist aber ein schönes Bild.“ kann ich mich zum Beispiel mit dem Bild auseinandersetzen und fragen, was mein Kind gemalt hat.
• statt „Das hast du toll gemacht.“ kann ich meine Freude begründen: „Danke, dass du so toll mitgeholfen hast, jetzt sind wir viel schneller fertig.“

Wie geht ihr mit dem Loben um und wie oft nutzt ihr Alternativen dazu?

„Kinder sollten sich unsere Anerkennung nicht verdienen müssen.“

Ein weiteres wichtiges Zitat von Alfie Kohn aus dem Buch „Liebe und Eigenständigkeit“. Kinder brauchen Anerkennung, Wertschätzung und bedingungslose Liebe.

Viel zu oft bekommen wir in unserer Gesellschaft das Gefühl, erst dann als Teil der Gesellschaft anerkannt zu sein, wenn wir etwas geschafft haben: einen Schulabschluss, Ausbildung, Studium, einen gut bezahlten Job, Haus, Kinder etc.
Doch auch ohne all das sind wir jemand und ohne all das haben wir einen Wert.

Und viel wichtiger ist es mir doch, dass meine Kinder sich geliebt fühlen – und bedingungslose Anerkennung erhalten, egal was sie können, tun oder sind. Denn genau so sieht für mich bedürfnisorientiertes Aufwachsen aus.

Kinder brauchen Anerkennung – sehr viel davon und ohne, dass sie dafür etwas tun müssen.

Gelingt es euch im Alltag euren Kindern Anerkennung zu zeigen? Und auf welche Weise?

„Kinder lernen, gute Entscheidungen zu treffen, indem sie Entscheidungen treffen, nicht indem sie Vorschriften befolgen.“

Ich habe hier schon öfter über Mitbestimmung gesprochen. Ein paar Beispiele:

• Wenn wir unterwegs sind, dürfen die Kinder den Weg mit bestimmen.
• Sie dürfen entscheiden, mit wem und welchem Spielzeug sie spielen möchten, vorausgesetzt natürlich der/die Spielpartner*in (wenn vorhanden) ist ebenfalls einverstanden.
• Eine Weile lang durften sie auch ihre Zubettgeh-Zeit selbst bestimmen. Das hat allerdings auf Dauer bei uns nicht funktioniert, da unsere Nimmer-Müden Kinder dadurch noch mehr unausgeschlafen waren als vorher… Aber wir haben sie diese Entscheidung eine Zeit lang selbst treffen lassen.

Manchmal treffen aber auch wir Erwachsenen die falschen Entscheidungen und passen die Mitbestimmung der Kinder daraufhin wieder an.

Auch das leben wir unseren Kindern immer wieder vor.

Wie oft lasst ihr eure Kinder, ihre eigenen Entscheidungen treffen?

Bestrafung ist: „auf lange Sicht unwirksam als Methode zur Eliminierung des Verhaltens, auf das sie gerichtet ist.“

Braucht ihr gegenüber Verwandten und Bekannten noch ein Argument, warum bedürfnisorientierte Erziehung genau der richtige Weg ist? Und warum eine autoritäre Erziehung, die auf Bestrafen (und Loben) basiert, nicht funktioniert?
Dann ist dieses Zitat für euch vielleicht genauso hilfreich wie für mich.

Bestrafen funktioniert nicht – nicht um das Verhalten, dass euch an euren Kindern stört, „abzuschalten“. Bestrafen führt nur dazu, dass Kinder Mittel und Wege finden, um nicht mehr bestraft zu werden – und sie werden ihr Verhalten oder ihr Tun vor euch verheimlichen.

Mir ist es wichtig, dass meine Kinder mir vertrauen – und darum bestrafe ich sie nicht.
Mir ist es wichtig, dass meine Kinder mein Handeln verstehen, sie sollen nicht bedingungslos auf meine Ansagen hören müssen – und darum bestrafe ich sie nicht.
Mir ist es wichtig, dass meine Kinder lernen, andere manche zu respektieren, indem sie selbst mit Respekt und auf Augenhöhe behandelt werden – und darum bestrafe ich sie nicht.

Wurdet ihr als Kinder von euren Eltern bestraft? Und egal, ob es sich um physische oder psychische Strafen gehandelt hat, könnt ihr euch an das Gefühl erinnern, dass ihr dabei hattet? Das möchte ich meinen Kindern gerne ersparen.

„Ist es möglich, dass das, was ich mit meinen Kindern gerade gemacht habe, mehr mit meinen Bedürfnissen, meinen Ängsten und meiner eigenen Erziehung zu tun hat als damit, was wirklich in ihrem Interesse ist?“

(Aus dem Buch „Liebe und Eigenständigkeit“ von Alfie Kohn)

Als Elternteil – insbesondere wenn man seine Kinder bedürfnisorientiert erziehen möchte – gehört es für mich dazu, mein Handeln immer wieder zu reflektieren: war das gerade richtig, was ich gemacht habe?
Hätte es einen anderen, besseren Weg gegeben?
Gibt es eine Alternative, wie ich handeln kann, wenn ich das nächste Mal in einer solchen Situation mit meinen Kindern bin?

Das Zitat von Alfie Kohn hat mich nicht nur dazu eingeladen, mir diese Fragen zu stellen. Denn was noch wichtiger ist: warum habe ich gerade so gehandelt?

• Weil meine Eltern in meiner Kindheit ebenso gehandelt haben?
• Weil ich denke, dass „man“ das halt so macht?
• Weil ich gerade in der Öffentlichkeit bin und von anderen Menschen wegen meines Handelns nicht komisch angeschaut werden möchte?

All diese Fragen helfen mir beim Reflektieren und dabei, die Bedürfnisse meiner Kinder wieder besser sehen zu können. Was brauchen meine Kinder gerade? Was hätten sie in der Situation gebraucht, in der ich Alternative A statt Plan B gewählt habe?

Wie könnt ihr die Bedürfnisse eurer Kinder am besten wahrnehmen – sei es in einer konkreten Situation oder im Nachhinein?

Mehr über Alfie Kohn:

• Sein Leben und seine Werke hat der Arbor Verlag zusammengestellt.
• Hier geht es zur Website von Alfie Kohn.

Weitere Zitate berühmter Persönlichkeiten:

Das waren die besten Zitate von Alfie Kohn aus seinem Werk „Liebe und Eigenständigkeit“*. Neben Zitaten von Alfie Kohn findet ihr hier noch weitere Zitate berühmter Persönlichkeiten:

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