Zitate von Marshall Rosenberg, dem Begründer der Gewaltfreien Kommunikation

Ich habe hier schon öfter über die Gewaltfreie Kommunikation geschrieben und wie sie mir im Alltag mit Kindern (aber auch mit allen anderen Menschen) hilft. Gegründet wurde die Gewaltfreie Kommunikation von dem US-amerikanischen Psychologen und Mediator Marshall B. Rosenberg (1934 – 2015), der in den 1960ern auf der Suche nach einer Methode zur Verbesserung des zwischenmenschlichen Miteinanders war.

Im Laufe seines Lebens hat Marshall Rosenberg als Autor zahlreiche Bücher veröffentlicht, sodass zahlreiche Marshall Rosenberg Zitate die Gewaltfreie Kommunikation bis heute prägen. Das bekannteste Buch von Marshall Rosenberg ist sicher „Gewaltfreie Kommunikation: Eine Sprache des Lebens“*.

Später gründete Marshall Rosenberg das Center for Nonviolent Communication, das noch heute viele GfK-Coaches ausbildet. In seiner Rolle als Mediator half er innerhalb der Vereinigten Staaten zum Beispiel beim Beenden von Vorurteilen nach dem Ende der Rassentrennung in öffentlichen Schulen und Gemeinden. Doch auch außerhalb seines Heimatlandes war Marshall Rosenberg tätig und im Auftrag der UNICEF beispielsweise zur Verständigung verfeindeter Völkergruppen in Israel, Palästina oder Serbien unterwegs.

Dabei stellte er sein Vier-Schritte-Modell der gewaltfreien Kommunikation sowie die Wolfssprache und die Giraffensprache vor, die er insbesondere für die Arbeit an Schulen auch tatsächlich auch als Wolfs- und Giraffen-Handpuppen zur Veranschaulichung mitnahm.

Hier möchte ich nun meine liebsten und beeindruckendsten Marshall Rosenberg Zitate vorstellen:

Die besten Marshall Rosenberg Zitate:

„Wenn wir unsere Bedürfnisse nicht ernst nehmen, tun es andere auch nicht.“ – „Wenn wir die Gefühle und Bedürfnisse des anderen hören, dann erkennen wir die Menschlichkeit, die wir gemeinsam haben.“ Marshall Rosenberg

Die schönsten Zitate von Marshall Rosenberg

Bedürfnisse: so ein spannendes Thema.
Und wie der Name bereits sagt, sind Bedürfnisse natürlich Dreh- und Angelpunkt der bedürfnisorientierten Erziehung.

Wie helfen uns Bedürfnisse eigentlich im Alltag mit Kindern?
Ich finde, sie helfen uns dabei, in konkreten Situationen zu entscheiden, was zu tun ist. Oft ist es ja so, dass Bedürfnisse konträr zueinander stehen. Mein Kind hat das Bedürfnis nach Bewegung und Toben – ich habe das Bedürfnis nach Ruhe.

Spannend wird es, wenn wir versuchen, diese unterschiedlichen Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen. Wie kann mein Kind sein Bedürfnis erfüllen und ich meins? Gehen wir dazu in unterschiedliche Räume oder das Kind in den Garten und ich bleibe drinnen?

Oder gibt es noch eine andere Lösung, mit der wir beide gemeinsam leben können? Könnte ich Ohrstöpsel oder Kopfhörer benutzen, um den aus meiner Sicht störenden Lärm auszublenden?

Außerdem: wie kann ich meine Bedürfnisse im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation äußern – also ohne mein Kind zu beschämen und mit Worten zu verletzen? Wichtig ist, Bedürfnisse ernst nehmen. Meine eigenen und natürlich auch die meines Kindes/meiner Kinder.

Hilft dir der Blick auf Bedürfnisse und Gemeinsamkeiten im Alltag? Wie gehst du mit unterschiedlichen Bedürfnissen um?

„Du kannst dich jederzeit entscheiden, wie du die Worte deines Gegenüber aufnimmst. Die Macht liegt bei dir.“

Was ich von Marshall Rosenberg und der Gewaltfreien Kommunikation auch gelernt habe: bei mir zu bleiben. Die Worte, Handlungen oder Reaktionen meines Gegenübers haben nicht direkt mit mir zu tun.

Ich kann die Worte meines Gegenübers annehmen und als Kritik verstehen, als „gutgemeinten“ Ratschlag – oder ich kann mich davon befreien, indem ich die Worte und die eventuell darin enthaltene Kritik bei meinem Gegenüber lasse und sie damit nicht an mich herankomme lasse.

Das gelingt mir persönlich am besten, indem ich mir überlege, aus welchen Gründen mein Gegenüber seine*ihre Worte möglicherweise gesagt hat: war das wirklich eine Kritik an mir? Oder hat mein Gegenüber ein generelles Problem mit der Situation, in der wir uns gerade befinden? Hat er*sie selbst gerade ein unerfülltes Bedürfnis?

Das bedeutet nicht, dass ich mir Kritik oder verletzende Worte anderer Menschen nicht zu Herzen nehmen würde – im Gegenteil. Gleichzeitig hilft mir diese Denkweise das Warum meines Gegenübers ein Stück weit nachvollziehen zu können – und mir die ausgesprochene Kritik zumindest ein bisschen weniger zu Herzen zu nehmen.

„Menschen machen uns nicht wütend, wie wir denken, macht uns wütend.“ – „Die Ursache der Wut liegt in unserem Denken – in Schuld- und Urteilsgedanken.“ Marshall Rosenberg

Die schönsten Zitate von Marshall Rosenberg

Wut ist ein Thema, über das wir nicht gerne sprechen.

Wann warst du das letzte Mal richtig wütend?

Bei mir war es zuletzt morgens, als ich es wieder nicht geschafft habe, eines meiner Kinder dazu zu motivieren, sich anzuziehen und die Zähne zu putzen, damit wir pünktlich in Schule und Kita ankommen können.

Durch die gewaltfreie Kommunikation und deren Begründer Marshall Rosenberg habe ich gelernt, mir an dieser Stelle folgende Frage zu stellen:

„Was steckt hinter meiner Wut?“

Oft sind das Gefühle wie:

  • Hilflosigkeit (ich weiß nicht, was ich noch tun soll, damit wir pünktlich ankommen)
  • Überforderung (mir ist das gerade zu viel und es ist noch zu früh am Morgen)
  • Verurteilung (warum schaffen das die anderen Familien und nur wir nicht?!)
  • ganz zu schweigen von grundsätzlichen Bedürfnissen wie Hunger, Durst, Müdigkeit, die am Morgen gerne noch dazu kommen (ich sorge da gerne dafür, dass meine Kinder gut gefrühstückt haben, vergesse mich dabei aber gern selbst…)

Die gewaltfreie Kommunikation ist kein Zauberwerk und sie bringt mich nicht dazu, auf magische Weise keine Wut mehr zu verspüren. Aber sie hilft mir trotzdem.

Was ich dadurch gelernt habe: ich sage nicht mehr „Du machst mich wütend“, sondern „Ich bin wütend, weil ich gerade nicht mehr weiter weiß / ich mich hilflos fühle /…“

Was ich zu vermeiden versuche: Schuldzuweisungen – insbesondere an meine Kinder.

Wie gehst du mit deiner Wut um?

„Jede Gewalt ist das Ergebnis davon, dass Menschen sich selbst vorgaukeln, dass ihr Schmerz von anderen Menschen kommt und dass diese Menschen folglich eine Bestrafung verdienen.“

Die schönsten Zitate von Marshall Rosenberg

Wie viel besser wäre die Welt, wenn alle Menschen die Gewaltfreie Kommunikation von Marshall B. Rosenberg kennen würden und verinnerlicht hätten?

Mithilfe der Gewaltfreien Kommunikation ist ein Miteinander statt eines Gegeneinanders möglich – durch Empathie, Mitgefühl, Einfühlsamkeit.

Die Gewaltfreie Kommunikation ist mehr als eine Sprache bzw. eine Art zu sprechen: sie ist eine Haltung und sie verändert unsere Denkweisen.

In der Gewaltfreien Kommunikation gibt es kein „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, kein „Wie du mir, so ich dir“ – sondern wir betrachten die jeweilige Situation desjenigen Menschen, durch dessen Handlung wir uns gerade verletzt fühlen:
„Was hat dazu geführt, dass sie*er so gehandelt hat? Welche (unerfüllten) Bedürfnisse hat dieser Mensch? Wie kann ich helfen?“

Und dann? Friede, Freude, Eierkuchen? Ja, das wäre schön… trotzdem fühlen sich Menschen weiterhin verletzt, missverstanden, zu wenig gewertschätzt… Jede Art der Kommunikation hat eine*n Sender*in und eine*n Empfänger*in und zwischen diesen beiden werden immer wieder Missverständnisse entstehen.

Und doch hilft die Gewaltfreie Kommunikation: z.B. beim Ausräumen von Missverständnissen, beim Aufdecken von Bedürfnissen, beim Aussetzen von Bestrafungen oder beim Verstehen von Wut.

Wie hilft dir die Gewaltfreie Kommunikation in deinem Alltag?

Welche Marshall Rosenberg Zitate haben dich am meisten inspiriert?

Schreib es mir gern in den Kommentaren!

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